Budgetverhandlungen mit den drei Sportvereinen in Bad Bentheim und Gildehaus  

In der letzten Woche erhielt die Fraktionsvorsitzende der SPD Stadtratsfraktion Dr. Carin Stader-Deters per Mail von Herrn ter Horst folgende Nachricht, deren Inhalt am Mittwoch als Leserbrief in den GN abgedruckt wurde und der ebenso als Leserkommentar in GN-Online erschien: (Zitat) "Bernhard ter Horst | Dienstag, 05.08.2014 | 14:22 Uhr:...

Nein, die Leistungen der Jugendlichen und. Eltern für "Stonerock" sollen nicht kritisiert werden. Aber der ganzseitige Bericht m. Kommentar erweckt in mir den Eindruck: 1. Diese Veranstaltung mit 1200 Besuchern ist DAS Bentheimer Highlight in Sachen Ehrenamt u. Jugendarbeit. 2. Das neue Jugendhaus für 50-100 Jugendliche u. eine kleine (private?) Theatergruppe darf ruhig ü. 1,5 Mill. kosten. Der SV Bad Bentheim würde sich über diese demonstrative Unterstützung von Politik u. Verwaltung freuen. Nehmen wir die Jugend-Fußballabteilung: Für über 350 Jugendliche sind ganzjährig etwa 110 Trainer/Betreuer/Funktionäre ehrenamtlich tätig. Fahrten, Turniere werden m. den Eltern durchgeführt. Alle investieren viel Zeit und Kraft und bringen den Jugendliche auch einiges fürs spätere Leben bei. Ach ja, und hinterher machen sie die Anlagen (auch städtische) wieder sauber. Bei der öffentlichen Ratssitzung am 24.07. konnte man feststellen, dass dieser Rat (2 oder 3 Ausnahmen) für Ehrenamt und Transparenz kein Rückgrat besitzt."

Auf GN-online hat Herr ter Horst diesen Kommentar zum Bericht über das Stone-Rock-Festivals eingestellt. Nun fragen wir uns, warum zu diesem Artikel ?  Warum kein Kommentar zum GN-Artikel, der kurz nach der Ratssitzung am 25.7.14 erschienen war und die Überschrift trug: "Einigkeit bei zwei von drei Budgetverträgen – Breite Zustimmung im Rat – Stadt verhandelt weiter mit SV Bad Bentheim"?

Schade, dass Herr ter Horst in seinem Kommentar "Äpfel mit Birnen" vergleicht und er zudem den Ratsmitgliedern "wenig Rückgrat" bescheinigt, denn:

Worum ging es in der Ratssitzung am 23.Juli 2014. Zwischen den Sportvereinen TuS Gildehaus sowie der SG Bad Bentheim und der Verwaltung der Stadt Bad Bentheim waren unterschriftsreife Verträge ausgehandelt worden. Die neuen Verträge führen zu einigen Verbesserungen hinsichtlich der Budgethöhe und weiteren Vertragsinhalten. So übernimmt die Stadt die Kosten für die Reinigungskräfte, erhöht die Budgets jährlich nach den Lebenshaltungskosten und die Budgethöhe wird jeweils nach 5 Jahren anhand der Pflegeempfehlungen überprüft. Die Mehrausgaben belaufen sich derzeit auf 30.000 € jährlich. Insgesamt gewährt die Stadt Bad Bentheim den drei Sportvereinen (nur für den Fußballbereich) jährlich ca. 220.000€. Innerhalb der 15 jährigen Laufzeit der Budgetverträge sprechen wir von einer Summe von mindestens 3,3 Mio € – der Sport ist uns also "lieb und teuer" –  und das ist auch richtig so. Weiterhin hat der Rat die Verwaltung beauftragt, weiter mit dem SV Bad Bentheim zu verhandeln. Ziel soll es sein, auch mit dem SV Bad Bentheim zu einer Budgetierung zu kommen.

In seiner Stellungnahme bekräftigte Jürgen Luksherm zudem für die SPD-Fraktion: 

"Zum Schluß möchte ich noch anfügen, dass wir die ehrenamtlichen Tätigkeiten, ohne die ein Verein nicht bestehen kann, natürlich sehr schätzen. Besonders im Fußballsport, um den es hier ausschließlich geht, sind viele helfende Hände gefragt, die tagtäglich besonders die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt betreuen und animieren.

Doch die genaue Kalkulation der finanziellen Mittel hat nichts damit zu tun, wie sehr alle das Engagement aller den Vereinen Tätigen schätzen. Es geht hier um die Verteilung eines „knappen“ Gutes und nicht um den Ausdruck von Anerkennung." 

Soweit also zum SV und zu den Budgetverträgen. In dem GN-Artikel zum StoneRock-Festival ging es um das Engagement von ca. 60 Jugendlichen der Konzertinitiative „Alternation“, die das ganze Jahr über planen, organisieren, in den Wochen vor dem Festival aufbauen und während des Festivalwochenendes mit Unterstützung vieler Eltern der „Alternations“ für einen reibungslosen Ablauf des Wochenendes und für die Versorgung der Besucher mit Getränken, Essen etc. arbeiten. Das ganze Jahr über arbeiten diese Jugendlichen u.a. als Dienstleister bei Veranstaltungen, um den größten Teil der Kosten für dieses Wochenende abzuschichern. Denn, bereits bis Ende des Jahres vor dem jeweiligen Festival, müssen einige 10.000 € sicher sein, um überhaupt Aufträge für die Bühne und die Technik vergeben oder die erste Band verpflichten zu können.
Herr ter Horst führt hier zum Vergleich mit dem Engagement die Kosten für das „Soziokulturelle Zentrum“, das sind investive Kosten für ein Gebäude, in dem unter anderem das Jugendhaus Bad Bentheim, mit der Konzertinitiative „Alternation“, die Bad Bentheimer Kulisse, der Kinderschutzbund und andere Organisationen ein neues Zuhause oder Möglichkeiten für Veranstaltungen finden.

Diese Kosten haben nichts mit der Finanzierung des Festivals zu tun.

Insofern werden hier wirklich Äpfel mit Birnen verglichen. Denn auch im investiven Bereich hat der SV Bad Bentheim, wie auch die anderen Sportvereine in den vergangenen Jahren finanzielle Zuwendungen der Stadt erhalten. Bei den Budgets aus den Budgetverträgen handelt es sich um laufende Zuwendungen zur Sicherstellung des (Fussball-)Betriebes. Wenn man es mit dem StoneRock vergleichen würde, müsste die Stadt für das Festival vielleicht jedes Jahr 20.000, 30.000 oder gar 40.000 € aufwenden. Das fordert seitens der Jugendlichen bei „Alternation“ aber niemand.

Im Übrigen führt Herr ter Horst Kosten für das soziokulturelle Zentrum von über 1,5 Mio € an. Auch diese Zahl kann so nicht stehen bleiben. Die gesamte Baumaßnahme ist mit 1.278.500,00 € geplant. Nach dem jetzigen Stand der Auftragsvergaben und Planungen wird die gesamte Maßnahme aufgrund von unvorsehbaren Veränderungen/Entwicklungen, die sich beim Umbau eines alten Gebäudes durchaus ergeben können ca. 30 bis 50.000 € teurer werden, also in jedem Falle weit von 1,5 Mio € entfernt.
Also bitte in der Argumentation fair bleiben.
Und … nur den Ratsmitgliedern, die vielleicht für die Erhöhung des Budgets gestimmt haben, Rückgrat zu bestätigen, und allen anderen nicht …
Vielleicht mal überdenken, ob das so stehen bleiben kann …