SPD spricht sich für die Einführung eines Brandschutzbedarfsplanes aus

In der letzten Ratssitzung hat unser Ratsmitglied Markus Dolansky, der auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist, einen Beitrag zur Situation der Brandschutzes in Bad Bentheim gehalten, den wir hier wiedergeben möchten: "Ein Brandschutzbedarfsplan, wie der für uns erstellte, beschreibt den Bedarf der örtlichen Feuerwehren an Fahrzeugen, Personal und Standorten bezogen auf die jeweiligen Schutzziele. Diese Schutzziele müssen entsprechend den örtlichen Gegebenheiten definiert werden.....

Dabei sind sowohl das Gefahrenpotential als auch das Einsatzgeschehen zu berücksichtigen.

Besonderes Gefahrenpotential in Bad Bentheim besteht bei Schulen, Gewerbegebieten, Pflege- und Alteneinrichtungen, Krankenhäusern, Kindergärten, Autobahnen sowie Beherbergungsbetrieben und Bahnstrecken.
Entscheidendes Kriterium für die Berücksichtigung des Einsatzgeschehens ist die sogenannte Hilfsfrist. Hier wird ein strikter Zeitrahmen vorgegeben, in dem bei einem Notfall das erste Feuerwehrfahrzeug vor Ort eintreffen soll.

Etabliert hat sich dabei in Deutschland die Definition des sogenannten „kritischen Wohnungsbrandes“, wonach das erste Feuerwehrfahrzeug 10 Minuten nach der Alarmierung am jeweiligen Einsatzort eintreffen soll. So
kann eine größere Überlebenschance für vom Brand eingeschlossene
Personen erreicht werden.
Dieses Schutzziel wird in Bad Bentheim bislang durch beide Feuerwehren zu über 94 % erreicht. Und dieses soll auch zukünftig unser Maßstab sein, denn vorgeschrieben sind insoweit mindestens 90 %.
Erfreut sind wir auch darüber, dass das Gutachten eine sehr gute Zusammenarbeit der beiden Ortsfeuerwehren Bad Bentheim und Gildehaus bescheinigt und diese in ihrer besonderen Bedeutung
herausstellt.

Die getätigten Investitionen der vergangenen Jahre waren goldrichtig und haben zu einer erheblichen Verbesserung der Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger beigetragen, so das Gutachten weiter. Und auch
die von Verwaltung und Feuerwehr vorgesehenen Maßnahmen, wie die Sanierung des Sozialtraktes im Feuerwehrhaus Gildehaus sowie die Ersatzbeschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges für die Ortsfeuerwehr
Bad Bentheim sind laut Gutachten dringend geboten und werden entsprechend auf den Weg gebracht.
Die immer wieder aufflammende Diskussion nach einer Zusammenlegung beider Feuerwehren an einem zentralen Standort sieht die SPD, auch insoweit der eindeutigen Aussage des Gutachters folgend, als
beendet an. Genau wie in dem Gutachten, welches seinerzeit zum Neubau des Feuerwehrhauses in Bad Bentheim Ende der 90er Jahre erstellt wurde, kommt das Ingenieurbüro nämlich glasklar zu dem Schluss, dass mit einem zentralen Feuerwehrstandort die definierten Schutzziele nicht erreicht werden könnten. Das bedeutet: Bei einem
gemeinsamen Standort würde nicht mehr bei 94 % der Einsätze das erste Fahrzeug am Einsatzort eintreffen, sondern bei deutlich weniger als den vorgeschriebenen 90 %. Für zahlreiche Wohngebiete und damit
viele Menschen im Stadtgebiet würde sich die Gefahr im Brandfall deutlich erhöhen. Unverantwortlich ist es, vor diesem Hintergrund die Diskussion um eine Zusammenlegung der Feuerwehren nicht endlich und endgültig zu beenden. Andere Gemeinden müssen neue Feuerwehrhäuser bauen, um das Schutzziel für die Bevölkerung zu
erreichen, und Bad Bentheim setzt das erreichte Ziel aufs Spiel? –

Um auch zukünftig eine schlagkräftige Feuerwehr aufrecht zu erhalten, unterstützen wir seitens der SPD schließlich die Forderung des Gutachters, die Jugendfeuerwehren angemessen zu fördern und Mitgliederwerbung zu betreiben. Die Stadt sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen und bei Neueinstellungen für die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr werben.

Da sich die örtlichen Gegebenheiten sowie Feuerwehrvorschriften und Normen regelmäßig ändern, plädieren wir, wie im Gutachten vorgesehen, für eine fünfjährige Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes. Bereits die in fünf Jahren zu führende Diskussion um eine Ersatzbeschaffung der beiden Einsatzleitwagen wird das aus heutiger Sicht unausweichlich machen.