

nicht im Bild: Berhold Leusmann

Heinz Klostermann stellt seit Jahren zahlreichen Besuchern aus ganz Deutschland und dem Ausland das Projekt Klimakommune Saerbeck vor: „Bis 2030 soll Saerbeck eine positive Energiebilanz zu Gunsten regenerativer Energien haben“, das heißt mehr Energie regenerativ erzeugen als Energie verbrauchen. Als Zwischenziel soll die Gemeindeverwaltung bis 2018 klimaneutral bei der Energieversorgung sein.
Im ausführlichen Gespräch in der „Gläsernen Heizzentrale“, dem Zentrum des Saerbecker Nahwärmenetzes, stellte er die Ergebnisse des IKKK (Integriertes Klimaschutz-Klimaanpassungs-Konzepts) vor.
Hinter dem erfolgreichen Umbau zur klimaneutralen Kommune steht laut Heinz Klostermann nicht nur die lokale Verwaltung und Politik sondern das ganze Dorf, d.h. die Vereine und Verbände, die beiden Kirchengemeinden, die Schulen und öffentlichen Bildungsträger, die Bürgerinnen und Bürger. Das spiegelt sich auch in den beiden ersten Leitprojekten des IKKK:
– Saerbecker Sonnenseite: u.a. Thermografieaktion und Grundstücksvergabe mit Energiestandards, Einbindung der Schulen;
– Saerbecker Einsichten: die Gläsernen Heizzentrale ist zusätzlich Informationsplattform und Kommunikationsdrehscheibe und Zentrum des Energie-Erlebnis-Pfads in dem verschieden Themen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz dargestellt sind.
Dazu gehören ein monatlicher Energiestammtisch, Energieberatung, Bürgerbeteiligungsmodelle und Informationsfahrten.
Zum dritten Leitprojekt „Steinfurter Stoffströme“ gehört als zentrales Element der Bioenergiepark, das 91 ha große Gelände eines ehemaligen Munitionsdepots, das die Kommune 2009 erworben hat. Neben der schon laufenden Biogasanlage, die durch eine zweite und ein Bioabfallbehandlungsanlage ergänzt werden soll, wird aktuell auf den 74 ehemaligen Munitionsbunkern eine 6 MW – Photovoltaikanlage installiert. Im kommenden Jahr sollen 7 Windkraftanlagen mit je 3 MW Leistung gebaut werden. Die Planung ist schon abgeschlossen.
Bei den Steinfurter Stoffströmen arbeitet die Gemeiden Saerbeck auch eng mit dem Kreis zusammen.
Wenn alles erfolgreich verläuft, hat Saerbeck die Chance das ehrgeizige Ziel für 2030 bereits 2013 zu erreichen.
Das könnte bedeuten, dass Saerbeck den Gewinn des eea-2010 (European Energy Award), einem EU-Wettbewerb mit Teilnahme von 18 Staaten, darunter mehr als 200 deutsche Kommunen, bereits 2012 oder 2013 wiederholt.
Aus Bentheimer Sicht haben die 8 Teilnehmer mitgenommen: Nicht nur pro und kontra diskutieren, sondern möglichst umgehend gemeinsam Klimaschutz- und Energieentscheidungen umsetzen.
Zur Entwicklung der Bentheimer Zukunft wird fachliche Kompetenz von außerhalb notwendig sein. Auch wenn das Klimacafé ein guter Start für die Einbindung der Bürger ist, wird es erforderlich sein, dass die Diskussion noch intensiver und breiter geführt wird. Die fortlaufende Entstehung neuer Techniken wird eine kontinuierlicher Fortschreibung der Energieplanung erforderlich machen.